Angst ist ein Gefühl, das jede*r kennt. Es gehört zu uns, wie Freude, Überraschung oder Trauer. Wenn die Angst allerdings zu einem festen Teil des Lebens wird oder gar in Panik umschwingt, schränkt sie unseren Alltag stark ein. 27,8 % der Erwachsenen in Deutschland sind von psychischen Störungen betroffen, 15,7% leiden unter Angststörungen.
Was bedeutet das aus der Perspektive von Betroffenen? Darüber habe ich mit Annett Möller gesprochen. Annett moderierte jahrelang Live-Sendungen für ntv und RTL, bevor sie vor laufender Kamera ihre erste Panikattacke erlitt. Sie berichtet in ihrem Buch Liebe Angst, Zeit, dass du gehst und in dieser Podcast-Episode von dem Moment, der ihr Leben veränderte und so Alltägliches in nahezu Unmögliches verwandelte. Dabei erzählt sie von ihrem Heilungsweg und dem Wunsch, andere Menschen in ähnlichen Situationen zu unterstützen.
Psychische Erkrankungen werden in Deutschland noch immer stigmatisiert und tabuisiert. Dabei ist es Zeit zu fragen: Warum macht es eigentlich einen Unterschied, ob unser Körper oder unsere Psyche erkrankt? Beides braucht Heilung und eben dafür Aufmerksamkeit und die Offenheit, darüber sprechen und sich Hilfe holen zu können – wie der Psychologe Guy Winch in seinem Ted Talk “Why we all need to practice emotional first aid” zeigt.
Diese Episode ist eine Einladung, eigene Gefühle zu reflektieren und Stigmata infrage zu stellen. Übrigens: Wir brauchen mit unseren Sorgen nicht allein zu sein. Wenn du Hilfe benötigst, findest du in den Links zu dieser Episode eine Übersicht von Hilfsangeboten.
IN DIESER FOLGE ZUM THEMA „ANGST VERSTEHEN“ ERFÄHRST DU,
- Welche “Erste Hilfe”-Maßnahmen sich bei Angst und Panik ausprobieren lassen.
- Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um psychische Herausforderungen anzugehen.
- Welchen Einfluss ein achtsamer Umgang mit den eigenen Emotionen auf unsere Gesellschaft haben kann.
Interview zum Thema “Angst verstehen” mit Annett Möller: Übersicht, Links und Literatur
Hilfsangebote
Ängste und Panikattacken sind, wie alle psychischen Erkrankungen, sensible Themen. Falls du oder jemand aus deinem Umfeld betroffen ist, dann gibt es hier ein paar Hinweise, wohin du dich wenden kannst:
🔖 Die Telefonseelsorge ist an 365 Tagen im Jahr jederzeit erreichbar. Das Hilfsangebot ist anonym und kann telefonisch, per Chat/E-Mail oder vor Ort in Anspruch genommen werden.
🔖 Handelt es sich um einen psychischen Notfall, in dem du dich selbst oder andere in Gefahr siehst, dann kannst du die 112 verständigen.
🔖 Die Koordinationsstelle Psychotherapie der Kassenärztlichen Vereinigung unterstützt bei der Suche nach einem Therapieplatz.
🔖 Verschiedene Krankenkassen bieten die kostenlose Teilnahme an Onlinekursen, wie von Hello Better, an, zum Beispiel zur Depressionsprävention. Setze dich dazu am Besten mit deiner Krankenkasse in Verbindung
🔖 Einige Krankenkassen bieten kostenfreie Meditationsapps an. Zum Beispiel die App 7Mind. Auch Yogakurse werden oftmals als Präventivmaßnahme übernommen. Mehr Informationen gibt es bei deiner Krankenkasse.
🔖 Wie wertvoll ein gesunder Umgang mit psychischen Schwierigkeiten ist, erklärt Guy Winch in seinem Ted Talk “Why we all need to practice emotional first aid”
Annett berichtet, wo sie zu finden ist: Auf Instagram, über ihre Website.