Die Welt der Startups gilt als besonders innovativ und fortschrittlich. Doch ist die Art und Weise, wie dort gearbeitet und gewirtschaftet wird, wirklich so modern und anders? Oder wiederholen wir nicht einfach als Gründer*innen das, was wir in der konservativen Arbeitswelt gelernt haben?
Beim Aufbau ihres Startups hat Naomi Ryland gemeinsam mit ihren beiden Co-Gründerinnen etliche Erfahrungen zu diesem Thema gesammelt. Als sie 2014 tbd, Deutschlands größte Jobplattform für Menschen auf der Suche nach Sinn im Job, gegründet hat, waren die Botschaften der Start-Up-Szene klar: Du hast dich an ein bestehendes System anzupassen, um Kapital zu bekommen. Investoren und anderen Gründer waren fast ausnahmslos männlich und hatten klare Vorstellungen davon, “wie man das so macht.”
In ihrem Buch “Starting a Revolution” beschreibt Naomi zusammen mit ihrer Co-Autorin Lisa Jaspers (siehe Podcastfolge #144), was sie in der Gründer*innen-Landschaft erlebt hat und warum sie sich entschlossen hat, den veralteten Regeln der Arbeitswelt nicht mehr zu folgen.
Mit Naomi habe ich über das – wie sie es nennt – “Unlearning” gesprochen: Wie können wir uns von den unausgesprochenen Regeln einflussreicher Strukturen emanzipieren? Wie können wir Arbeit und Unternehmer*innentum grundlegend anders und neu denken? Warum handeln wir so, wie wir handeln? Was braucht es, um die Wirtschaft und die bestehenden Systeme zu verändern?
In unserem Gespräch erhältst du zahlreiche Ansatzpunkte, um Dinge anders zu machen und mutig zu hinterfragen. Naomi ist genau wie ihre Co-Autorin Lisa der Überzeugung, dass jetzt die Zeit ist, etwas zu verändern und ins Handeln zu kommen.
Starting a Revolution Teil 1 von 2
In der Episode #144 des Female Leadership Podcast’ habe ich mit Naomis Co-Autorin Lisa Jaspers über revolutionäres Unternehmer*innentum gesprochen.
Copyright Foto Naomi Ryland (c) Lena Scherer; Copyright Foto Vera Strauch (c) Ines Marquet
IM INTERVIEW MIT „NAOMI RYLAND“ ERFÄHRST DU,
- wie wir gemeinsam die Start-Up-Szene und Arbeitswelt neu denken und gestalten können.
- wie wir es im Kleinen schaffen, Dinge zu verändern.
- warum wir auch das hinterfragen sollten, was wir als selbstverständlich ansehen.
11 PRINZIPIEN FÜR EINE REVOLUTIONÄRE ARBEITSWELT
Lisa und Naomi haben in ihrem Buch Starting a Revolution elf Prinzipien für eine revolutionäre Arbeitswelt zusammengefasst.
- Trau dich, du selbst zu sein.
- Hinterfrage alle Business-Tipps, die du bisher bekommen hast. Befolge nur die Ratschläge, die sich für dich richtig anfühlen.
- Lebe deine Werte.
- Sei menschlich bei allem, was du tust.
- Nimm deine „Chef*innen-Maske“ ab.
- Mache dich verletzlich, um mutige Entscheidungen treffen zu können.
- Ziehe Selbstvertrauen aus deinem Sinn, erkenne wann dein Ego dir dabei in die Quere kommt.
- Hilf deinen Mitarbeiter*innen, ihre eigenen Bestimmungen zu finden.
- Belohne auch unsichtbare Arbeit in deinem Unternehmen.
- Überdenke deine Vorstellung von Wachstum.
- Finde Freude in deiner Arbeit.
LINKS UND LITERATUREMPFEHLUNGEN ZUM THEMA „ARBEIT UND UNTERNEHMEN REVOLUTIONIEREN“
📖 „Starting a Revolution: Was wir von Unternehmerinnen über die Zukunft der Arbeitswelt lernen können“ von Naomi Ryland und Lisa Jaspers
📖 „All about love: New Visions“ von Bell Hooks
📖 „Der wunderbare Weg: Eine neue spirituelle Psychologie„ oder in englischer Sprache „The road less travelled“ von M. Scott Peck
📖 „Doughnut Economics: Seven Ways to Think Like a 21st-Century Economist” von Kate Raworth
📖 „Hood Feminism: Notes from the Woman White Feminists Forgot” von Mikki Kendall
🎧 Episode 48: New Work braucht Inner Work: Was passiert, wenn eine Organisation ihre Hierarchien ablegt – Interview mit Dr. Joana Breidenbach
🎧 Episode 144: Starting a revolution (Teil 1) – Was passiert, wenn wir Unternehmer*innentum radikal neu denken – Interview mit Lisa Jaspers
Links zu Naomi Ryland
🔖 Die Website von Starting a Revolution www.starting-a-revolution.com
🔖 Starting a Revolution bei Instagram
🔖 Die Webseite von tbd.community www.tbd.community
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