Lange dachte ich: Rollenbilder über Männlichkeit und Weiblichkeit gehören irgendwie dazu. Sie geben ja schließlich Struktur, Orientierung und Halt. Sie helfen uns und anderen, die Welt zu verstehen und einen scheinbaren Sinn hinter Verhaltensmustern und Alltagsrealität zu entdecken.
„Typisch Mann…“ und „typisch Frau…“ gehen leicht von den Lippen. Dieser Bezug auf Stereotypen, der die Unterschiede zwischen Frauen und Männer betont, findet in allen Lebensbereichen Anwendung. Doch ist das überhaupt richtig? Sind die zu Grunde liegenden Bilder von Männlichkeit und Weiblichkeit wirklich korrekt?
Mittlerweile habe ich dazu eine klare Meinung entwickelt: Rollenbilder sind vor allem eines – limitierend. Sie schaffen Grenzen und nehmen uns die Freiheit, uns als Menschen in unserer ganzen Komplexität auszudrücken und befreit zu leben. Sie nehmen uns die Erlaubnis, uns in unserer ganzen Vielfalt als Menschen zu erfahren. Denn: sich an die schablonenhafte Rolle der Frau oder des Mannes anzupassen, kann sehr begrenzend sein.
Rollenbilder nehmen uns etwas Wertvolles, das uns ermöglicht, kraftvoll zu wachsen: das Vertrauen in unsere innere Stimme; das Vertrauen, dass wir in unserer Einzigartigkeit, die in kein vorgefertigtes Bild passt, genau richtig sind.
In dieser Folge zum Thema „Männlichkeit und Weiblichkeit“ erfährst du,
📌 warum es wichtig und überfällig ist, dass wir uns von limitierenden Rollenbildern von Männlichkeit und Weiblichkeit lösen.
📌 wie wir Frauen*Männer unter Stereotypen leiden und was toxische Männlichkeit ist.
📌 3 Impulse, um für dich im täglichen, achtsamen Handeln Rollenbildern loszulassen und sie für dich neu zu definieren.
Foto: (c) Ines Marquet
Links und Literaturempfehlungen zum Thema „Männlichkeit und Weiblichkeit“
📖 „Untamed“ von Glennon Doyle
📖 “Pink Brain, Blue Brain: How Small Differences Grow Into Troublesome Gaps – And What We Can Do About It” von Lise Eliot. In der Episode 8: 3 Schritte für mehr Mut zur Macht im Female Leadership Podcast erfährst du mehr zu diesem Buch.
📖 „Unsichtbare Frauen: Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert“ von Caroline Criado-Perez. In der Episode 97: Sichtbarer werden im Job – 3 praktische Ansätze im Female Leadership Podcast erfährst du mehr zu diesem Buch.
📖 In „Das passende Leben: Was unsere Individualität ausmacht und wie wir sie leben können“ spricht der Entwicklungsforscher Remo H. Largo über Kindheit, Entfaltung und die große Bedeutung von Individualität. Mehr zu diesem Thema erfährst du auch in „Episode 53: Drei vermeintliche Erfolgsformeln, die in Wirklichkeit unglücklich machen“ im Female Leadership Podcast.
📖 „Würde: Was uns stark macht – als Einzelne und als Gesellschaft“ von Gerald Hüther – Der bekannte Hirnforscher Gerald Hüther erklärt Zusammenhänge des Menschseins und die Entstehung des Konzepts Würde in einem ganzheitlichen und relevant-aufschlussreichen Werk. Lesenwert! Mehr dazu erfährst du auch im Interview mit Gerald Hüther in der Folge #46 zum Thema Hirnforschung im Female Leadership Podcast. Außerdem gehe ich in der Folge #19 „Bis hierhin und nicht weiter“ im Female Leadership Podcast auf die Inhalte des Buches ein.
🔖 Podcast des Süddeutsche Magazins zum Thema „Gender Medizin: Was Frauen krank macht“
📖 „Many Ways to Be a Girl, but One Way to Be a Boy: The New Gender Rules“ Artikel in der New York Times
📖 „Traditional Masculinity Can Hurt Boys, Say New A.P.A. Guidelines“ Artikel in der New York Times
📖 New York Times Kolumne „In Her Words: What Is Toxic Masculinity?“ von Maya Salam
📖 Die Soziologin Jutta Allmendinger zur Retraditionalisierung in Zeiten von Corona