In diesem Spotlight, das einmal im Monat erscheint, haben wir einen Blick auf unsere Gewohnheiten geworfen. Denn obwohl Gewohnheiten wertvoll sind und Meditation zum Beispiel wissenschaftlich erwiesen viel zu unserer Gesundheit beitragen kann, müssen sie noch lange nicht die richtigen Routinen für uns sein. Abonniere unseren Newsletter kostenlos, um kein Spotlight zu verpassen.
Natürlich können wir morgens um fünf aufstehen, fünf Kilometer joggen, einen grünen Smoothie trinken, meditieren und uns dann mit einem lauwarmen Glas Wasser an den Bürotisch setzen. 🥛 Wenn das zu uns passt.
Jeder Mensch ist anders. Das bedeutet auch, dass wir alle etwas anderes brauchen und möchten. Während einer Person Meditation sehr viel gibt, ist es für eine andere vielleicht zur Zeit einfach nicht in den Alltag integrierbar. Wir müssen uns nicht dazu zwingen, nur weil es gesellschaftlich gerade schick oder der neueste Trend ist. ⚡
- Gewohnheiten – Wozu brauche ich sie? 💡
- Aufgaben gemeinsam meistern 💪
- 😊 Gute Gewohnheiten beruhigen
- Gewohnheiten ändern 🚀
- Gewohnheiten und Prozesse 🔃
- 👬 Gewohnheiten für Teams 🧑🤝🧑
- Wie gestresst bist du gerade? 💥
- 💡Gewohnheiten ändern ist leicht ?!
- Gewohnheiten und Erfolg 👏
- ☀️ Gewohnheiten – mehr Inspiration ☀️
Gewohnheiten – Wozu brauche ich sie? 💡
„Das habe ich aus Gewohnheit gemacht.“ Kennst du diesen Satz? 30 bis 50 Prozent unserer täglichen Entscheidungen werden von unseren Gewohnheiten übernommen. Diese Routinen beeinflussen einen großen Teil unseres Alltags. Sie helfen uns, uns besser zu organisieren, gesünder zu leben, unsere Gesundheit zu stärken, gut zu arbeiten. Oder aber sie tun das genaue Gegenteil. 💥
Gute Rountinen, die uns weiterbringen, sind also sehr wichtig. Denn was wir im Kleinen tun, beeinflusst unser Leben. Deswegen arbeiten wir übrigens im Female Leadership Programm auch über mehr als sechs Wochen zusammen. Denn so können wir genau diesen Effekt nutzen. Und das nicht nur für dich, sondern auch für das ganze Team.
Denn Gewohnheiten sind nicht nur für Einzelpersonen relevant. Auch Teams und ganze Organisationen können von ihnen profitieren (sogenannte “Organizational Habits“). Zum Beispiel, wenn wir regelmäßiges konstruktives Feedback zur Gewohnheit machen oder es eine Routine ist, Prozesse zu hinterfragen und kontinuierlich zu verbessern. Kollektive Gewohnheiten stärken nicht nur die Kultur, sondern sparen auch kostbare Entscheidungsenergie, die wir an anderer Stelle nutzen können. 🚀
Dein Wallpaper des Monats
Unser monatliches Wallpaper erwartet dich im Download-Bereich unserer Website.
Aufgaben gemeinsam meistern 💪
Es ist wertvoll, wenn wir einander unterstützen. Das kann zu einer schönen Gewohnheit werden. Zum Beispiel, indem wir jeden Donnerstag eine Aufgabe unserer Kollegin übernehmen und ihr damit etwas Zeit für ein Lieblingsprojekt ermöglichen. Oder freitags beim Einkaufen etwas für die ältere Nachbarin von nebenan mitbringen, die sich nicht mehr so gut selbst versorgen kann. 🎒
Unsere Zeit ist kostbar – die unserer Mitmenschen auch. Es ist deshalb wertvoll, über gemeinsame Routinen nachzudenken, die Last auf mehreren Schultern verteilen und so ein wenig mehr Freiraum für alle schaffen. 💜
😊 Gute Gewohnheiten beruhigen
Gerade, wenn wir unter Stress stehen, unruhig sind oder schwierige Zeiten durchmachen, können uns Gewohnheiten beruhigen. Oftmals greifen wir dann auf solche zurück, die vermeintlich nicht gut für uns sind (wer sagt das eigentlich?) oder uns bereits seit unserer Kindheit begleiten.
Solche Bewältigungsstrategien laufen oft durch Gewohnheiten ab. Wir essen ein Stück Schokolade, trinken zu viel Kaffee, bleiben ewig wach, um noch diese und jene Aufgabe zu erledigen. Und auch, wenn die ein oder andere Strategie dysfunktional ist, so geben sie uns doch Sicherheit. Denn: Gerade, wenn wir gestresst sind, fehlt uns Energie für Entscheidungen.
Wenn Gewohnheiten uns Sicherheit geben, gerade in schwierigen Zeiten, dann ist es einen Versuch wert, wirklich konstruktive, wohlwollende Verhaltensmuster zu entwickeln. Welche Muster können das sein? Alle, die uns in dem Moment guttun. Üben können wir sie, indem wir in Momenten des Stresses infrage stellen, ob das, was wir gerade tun, uns wirklich hilft. Fühlen wir uns nach der Tafel Schokolade wirklich besser? Oder würde uns ein Spaziergang an der frischen Luft eher helfen?
Fertige dir im ersten Schritt gern eine Liste mit hilfreichen Gewohnheiten an und lege sie dir bereit, um darauf zu schauen, wenn du Sicherheit brauchst. Du kannst sie dir so jederzeit selbst geben.
Gewohnheiten ändern 🚀
Wie können wir neue Gewohnheiten entwickeln? James Clear beschreibt in seinem Buch “Atomic Habits”, wie uns die Implementierung von neuen Verhaltensmustern nachhaltig gelingt. Hierfür skizziert er den “Habit Loop” in vier Stufen. Diese Stufen durchlaufen wir immer, wenn wir eine Routine ausführen. Und mit diesem Wissen können wir sie auch aktiv beeinflussen und verändern. Kehren wir diesen Prozess um, können wir sogar unliebsame Gewohnheiten loswerden.
So laufen Routinen ab:
👀 Auslösereiz = Mach es sichtbar
☀️ Verlangen = Mach es attraktiv
🚀 Reaktion = Mach es einfach
🎁 Belohnung = Mach es befriedigend
Ein Beispiel: Du möchtest jeden Tag Sport machen. Leg dir eine Erinnerung, wie deine Sportschuhe, in Sichtweite (= sichtbar). Warum möchtest du Sport machen? Verbinde ein positives Gefühl damit: Du wirst fitter werden und das wird sich richtig gut anfühlen, wenn du den nächsten Kasten Wasser in den vierten Stock schleppst(=attraktiv). Deine Sportsachen liegen jederzeit bereit, du bist für den Sportkurs angemeldet (=einfach) und danach gönnst du dir ein richtig leckeres Getränk (=befriedigend).
Willst du eine Gewohnheit loswerden, dann mach sie unsichtbar, unattraktiv, schwierig und unbefriedigend.
Gewohnheiten und Prozesse 🔃
Immer wieder die gleiche Entscheidung zu treffen, ist ziemlich anstrengend und zeitaufwendig. Gerade im stressigen Arbeitsalltag halten uns wiederkehrende Entscheidungen und Aufgaben gern davon ab, neue Dinge auszuprobieren, strategisch zu arbeiten oder einfach unseren Workload zu bewältigen.
Genau wie alltägliche Entscheidungen in unserem Privatleben können Gewohnheiten uns im Arbeitsalltag unterstützen. In Form von automatisierten Prozessen erleichtern sie Entscheidungen und vereinfachen Arbeitsabläufe.
Was können wir durch sie abbilden? Das können einfache Dinge sein, wie ein wiederkehrender Blocker für Fokuszeit, den wir automatisch in unserem Kalender einstellen. Oder auch Vorlagen für Aufgaben und Projekte, die wir immer wieder zurate ziehen, wenn wir uns eben jenen widmen.
Unterstützen können dabei gut organisierte, digitale Kalender oder Projektverwaltungs-Tools, wie zum Beispiel Trello oder Asana.
Und: Automatisierte Prozesse erleichtern nicht nur die Arbeit für Einzelne, sondern für ganze Teams und geben uns gleichzeitig Sicherheit. So weiß zum Beispiel bei einer Projektplanung, die dem immer gleichen Muster folgt, jede*r jederzeit, was zu tun ist. Das bedeutet übrigens nicht, dass wir diese Prozesse nicht auch regelmäßig infrage stellen dürfen – schließlich sollen sie uns dienen und nicht wir ihnen.
Mehr dazu erfährst du übrigens in Episode 193 im Female Leadership Podcast.
👬 Gewohnheiten für Teams 🧑🤝🧑
Strukturen sind wertvoll für reibungsloses und wertschöpfendes Arbeiten. Dabei ist es unerheblich, ob wir in einem riesigen Team oder für uns allein arbeiten. 💡 Strukturen können sich, neben festgelegten Regeln der Zusammenarbeit oder Hierarchien, auch in Gewohnheiten widerspiegeln, die wir als Einzelne und als Team verfolgen.
Wissen wir, dass Aufgaben, Projekte und Meetings einem bestimmten (eben routinierten) Ablauf folgen, dann wird die Arbeit für uns vorhersehbarer. Das gibt Sicherheit – denn umso berechenbarer unser Arbeitsumfeld ist, umso wohler fühlen wir uns und umso besser können wir uns entfalten. 💪
Fehlende Struktur kann die Arbeitskultur stark beeinträchtigen. Statt gegenseitigem Vertrauens begünstigt dies eine Kultur der Unsicherheit. Zudem benötigen wir viel mehr Energie, um Entscheidungen zu treffen, die nicht durch Gewohnheiten festgelegt sind und um die Grundpfeiler unserer Zusammenarbeit immer wieder neu auszuhandeln
Welche Gewohnheiten in Teams sind sinnvoll? Zur Inspiration teilen wir ein paar unserer Gewohnheiten in der Female Leadership Academy:
🌤️ Jeden Morgen treffen wir uns für ein 15-minütiges Daily-Standup. Da wir sehr viel digital zusammenarbeiten, ist das wertvoll, um alle einmal zu sehen, Abhängigkeiten zu klären, kurz einzuchecken.
💡 In regelmäßigen Jour-fixe-Terminen treffen wir uns in den Abteilungen, mit denen wir sehr nah zusammenarbeiten. Dort besprechen wir zu festen Zeiten alles Wichtige.
💜 Quartalsupdates finden einmal im Quartal statt. Dort checken wir alle strategisch miteinander ein und machen eine Vorschau auf das kommende Quartal.
Wie gestresst bist du gerade? 💥
Probiere mal Folgendes aus:
🗓️ Am Vorabend: Überblick über den nächsten Tag verschaffen, Aufgaben und Pausen planen.
🌳 Pausen wirklich nutzen.
💡Blocker in den Kalender: für Reflexion, Pausen, Denkzeit oder Planung.
Regelmäßige Check-ins mit uns selbst bei der Arbeit sind sehr wirkungsvoll. Diese Check-ins können wir dann auch ins Team tragen und Kolleg*innen dazu ermutigen, sich selbst über ihr Stresslevel bewusst zu werden. Es ist eine sehr schöne Form der Wertschätzung, wenn wir uns selbst, die Zeit und Energie unserer Mitarbeiter*innen schützen. 🚀
💡Gewohnheiten ändern ist leicht ?!
Wann bist du das letzte Mal so richtig schön an einem Routine-Vorhaben gescheitert? Widerstände sind vollkommen normal, wenn es um Gewohnheiten geht. Sie können vielfältige Ursachen haben, die es wert sind, ergründet zu werden. Frage dich:
1️⃣ Was daran ist mir so wichtig?
2️⃣ Was will ich ändern und was will ich stattdessen?
3️⃣ Was würde mir bei der Erreichung helfen?
4️⃣ Was hält mich zurück?
Manchmal prokrastinieren wir auch „einfach“. Zum Beispiel aus übersteigerten Erwartungen heraus. Wollen wir besonders perfekt sein, dann ist es schwer, anzufangen. Aber auch unklare Ziele oder Rahmenbedingungen können zu Prokrastination führen. ⚡️
Das zu durchdenken, ist wertvoll. Denn so lernen wir uns selbst besser kennen und können Gewohnheiten etablieren, die wirklich zu uns passen. Gib dir Zeit! Dranbleiben ist unglaublich wichtig – aber nur, wenn es dir (langfristig) guttut. 💪
Gewohnheiten und Erfolg 👏
Aber vermutlich kennst du sie auch: Diese Frauen, die alles im Griff haben. Auf Social Media kursiert seit einiger Zeit in Form vom “That Girl”-Trend genau dieses Bild. Durchoptimierte Frauen mit vermeintlich perfekten Jobs, aufgeräumten Wohnungen, wohlerzogenen Kindern und makellosem Äußeren. Knapp eine Million Beiträge finden sich unter #thatgirl auf Instagram.
Was aus diesen Videos, Bildern, Anleitungen entsteht, ist der Druck, perfekt sein zu müssen. Leisten zu müssen. Als würde (beruflicher) Erfolg aus Gewohnheiten – wie morgens um 5 aufstehen und einem warmen Glas Wasser vor dem Frühstück – resultieren. Dabei kann dieser Leistungsdruck krank machen: Schlafstörungen, Depressionen, Angststörungen sind einige mögliche Folgen.
Wir finden: Dieses Bild ist Unsinn – wenn es nicht zu unserer Lebensrealität passt. Denn wenn wir uns selbst wirklich gut kennen, auf unsere Bedürfnisse und Werte hören und unsere Aufmerksamkeit auf das lenken, was uns wirklich wichtig ist, dann kann unser Leben großartig und erfüllt sein.
Lasst uns also ein bisschen mehr wir selbst sein und “our best life” leben, statt dem perfekten Bild anderer hinterherzujagen. 💗
☀️ Gewohnheiten – mehr Inspiration ☀️
🎧 Episode 244: Starke Gewohnheiten
🎧 Episode 227: Prokrastination überwinden
🎧 Episode 192: Starke Routinen (Teil 1): Wie du mit wertvollen Gewohnheiten ins neue Jahr startest
🎧 Episode 171: Veränderungsprozesse im Team: Wie neue Mitarbeitende zur großen Chance werden
🎧 Episode 59: Effektive Gewohnheiten: Warum sich der Fokus auf Systeme statt auf Ziele auszahlt
Übrigens: Jeden Dienstag erscheint eine neue Episode im Female Leadership Podcast. Wenn du keine verpassen möchtest, dann abonniere einfach den Newsletter unserer Gründerin Vera Strauch.